Die Kopfrücknahme ist eine der Zahnflankenmodifikationen. Bei der Kopfrücknahme wird Material im Kopfbereich der Zahnflanke entfernt (= zurückgenommen).

Die Kopfrücknahme hat den positiven Effekt, dass
- Eingriffsstöße vermieden werden, die zu Zahnbruch führen könnten,
- der Zahneingriff gleichmäßiger erfolgt (geringere Stoßanregung), wodurch das Geräuschverhalten verbessert wird.
Da es sich also um eine Modifikation der Zahnform (= Evolvente) handelt, muss die Kopfrücknahme getrennt von der unmodifizierten Zahnflanke ausgewertet werden. Der Übergangsbereich ist dafür da, diese Trennung sicherzustellen.
Was passiert, wenn kein Übergangsbereich definiert wird?
Wenn kein Übergangsbereich definiert ist, kann es sein, dass die ermittelten Ergebnisse verfälscht werden. Das geschieht, wenn die reale Kopfrücknahme nicht exakt an der definierten Position beginnt. Das ist in 99,99% aller Fälle so, da auch die Kopfrücknahme nie exakt dem Sollwert entspricht.
Beginnt die Kopfrücknahme später (d.h. an einem größeren Durchmesser als vorgegeben), dann wird die Auswertung der Kopfrücknahme verfälscht. Punkte der unmodifizierten Evolvente werden in die Auswertung der Kopfrücknahme einbezogen.

Es ergibt sich eine große Formabweichung für die Kopfrücknahme (s.u.).

Beginnt die Kopfrücknahme früher (d.h. an einem kleineren Durchmesser als vorgegeben), dann wird die Auswertung der Evolvente im mittleren Auswertebereich (Parameter: Fα, ffα, fHα, Cα) verfälscht.
Die verfälschten Parameter kann man im untenstehenden Bild gut erkennen: Vergleiche die Ergebnisse mit den Ergebnisse im obenstehenen Bild. Alle drei Parameter sind deutlich vergrößert.

Schaut man sich hingegen die Formabweichung für die Kopfrücknahme an, sieht man, dass diese im Vergleich zum ersten Fall (s.o.) deutlich kleiner ist.

In Bezug auf die Kopfrücknahme hat diese Einstellung zwar positiven Einfluss. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie korrekt ist. Die Lage der Kopfrücknahme und damit die Länge und die Position hängen ebenfalls von der korrekten Auswertung des mittleren Auswertebereichs ab.