Auswertung nach Verzahnungsachse

GEARPAK-Cylindrical hat zwei verschiedene Auswertemodi für Teilung, Rundlauf und Zahndicke:

  • Radachse
Auswertemodus "Radachse"
Auswertemodus „Radachse“
  • Verzahnungsachse
Auswertemodus "Verzahnungsachse"
Auswertemodus „Verzahnungsachse“

Die Auswertung nach „Radachse“ ist der Normalfall. Hier werden die Abweichungen so berechnet, wie sie vorliegen. Dabei gehen auch Abweichungen durch die Radachse selber mit ein. Die Radachse ergibt sich aus der Bohrung bzw. den Schaft, über die das Zahnrad eingebaut ist. Eine ungeschickte Koordinatensystemausrichtung für die Verzahnungsmessung kann die Radachse ebenfalls beeinflussen..

Bei der Auswertung nach „Verzahnungsachse“ wird die Exzentrizität der Radachse aus den Abweichungen herausgerechnet. Dadurch werden die Teilungs-, Rundlauf- und Zahndickenabweichungen sichtbar, die sich aus den Zähnen selber ergeben, nicht aber aus der Lage der Bohrung/des Schaftes.
Die Auswertung nach „Verzahnungsachse“ ist deshalb eher für analytische Zwecke: Die Teilungsabweichungen sind außer Toleranz und man muss dafür die Ursache ergründen, um Abhilfe zu schaffen.

Auswertung nach „Radachse“

Hier ein Beispiel einer virtuellen Messung. Es handelt sich um eine ideale Verzahnung (Zahndicke und Teilung sind optimal). Allerdings ist der Mittelpunkt um 100 Mikrometer verschoben(= Exzentrizität der Bohrung). Das führt zu Abweichungen in Zahndicke und Teilung (s.u.). Zunächst die Auswertung nach „Radachse“:

Teilung und Zahndicke mit Exzentrizität
Teilung und Zahndicke mit Exzentrizität

Die Exzentrizität der Bohrung führt zu einem sinusförmigen Verlauf der Abweichungen (s.o.).
Das Protokoll enthält auch Informationen über die Exzentrizität der Radachse:

Informationen über die Aussermittigkeit der Radachse
Informationen über die Aussermittigkeit der Radachse.

Auswertung nach „Verzahnungsachse“

Schaltet man nun auf Auswertung nach „Verzahnungsachse“ um, ergeben sich die folgenden Abweichungen:

Teilung und Zahndicke: Auswertung nach Verzahnungsachse (exzenter-korrigiert)
Teilung und Zahndicke: Auswertung nach Verzahnungsachse (exzenter-korrigiert)

Der Sinus ist aus den Abweichungen herausgerechnet worden. Man sieht, dass die Einzelteilungsabweichung (Symbol: fp_e) gleich Null ist. Im Rundlauf (Symbol: Fr_e) und in der Summenteilung (Symbol: Fp_e) zeigen sich noch Abweichungen im Submikrometerbereich. Das liegt daran, dass die sinusförmigen Abweichungen aus Einzelwerten bestehen und somit nur „digital“ vorliegen – also stufenweise. Je mehr Werte vorhanden sind, umso schmaler werden diese Stufen. Umso genauer wird der Sinus dadurch beschrieben. Umso genauer kann der Sinus herausgerechnet werden. Im vorliegenden Fall hat das Zahnrad 72 Zähne (s.o.). Bei z.B. 144 Zähnen verschwinden auch die Abweichungen im Submikrometerbereich.